Eigenblut-Therapie

Eigenbluttherapie

Die Eigenbluttherapie ist ein naturheilkundliches Therapieverfahren, eine Art Reiztherapie, bei der dem Patienten aus einer Vene Blut entnommen und danach wieder unverändert oder aufbereitet in die Muskulatur oder Haut zurückgespritzt wird.

 

Bereits im alten China wurde vor 2500 Jahren  die Eigenbluttherapie angewandt. In einem chinesischen Arzneibuch um 300 v. Chr. finden sich Hinweise auf die Anwendung von Tier- und Menschenblut bei unterschiedlichen Krankheiten.

 

Die eigentlichen Begründer der Eigenblutinjektion in der Neuzeit waren die in Amerika lebenden  schwedischen Ärzte Grafstrom und Elfstrom. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts  injizierten sie Patienten  mit Lungenentzündung oder Tuberkulose ihr eigenes, mit Kochsalz verdünntes Blut und erzielten damit Aufsehen erregende gute Erfolge, die aus den im Eigenblut zirkulierenden Abwehrstoffen resultierten.

Anfang 1900  beobachtete der deutsche Arzt August Bier, dass Knochenbrüche schneller heilen, wenn sich ein Bluterguss bildet.

Wie wirkt diese Therapie

 

Durch das injizierte Blut bildet sich ein Hämatom (Bluterguss), das durch den Gewebereiz eine örtliche Entzündung  mit Rötung und Schwellung hervorruft, die als milde Infektion auf den ganzen Körper wirkt. Die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) steigt an. Dabei erhöhen sich Körpertemperatur und Stoffwechsel und es werden auch verschiedene Immunreaktionen ausgelöst, was die Kräfte zur Selbstheilung anregt. Hiervon geht ein Reiz für den ganzen Körper aus, der auch das vegetative Nervensystem miterfasst und von Dr. Hoff als „vegetative Gesamtumschaltung“ benannt wurde.

Bereits nach wenigen Injektionen kommt es häufig zu wesentlicher Besserung des Allgemeinbefindens, zu längerem und tieferem Schlaf, zum Rückgang von Depression und zur Appetitsteigerung. Bei Stoffwechselerkrankungen und nach Operationen wird schnellere Genesung beobachtet und man kann stark wirkende Arzneien reduzieren.

 

Je nach Zustand des Abwehrsystems reagiert jedes Lebewesen anders auf solch eine Reiztherapie, manchmal beobachtet man eine Erstverschlimmerung, dann wird die Dosierung verringert.

 

Als kleinere Nebenwirkungen  werden manchmal eine örtliche Rötung der Einstichstelle oder Müdigkeit beobachtet.

Durchschnittlich werden 8 – 10 Behandlungen durchgeführt.

 

 

Hauptanwendungsgebiete der Eigenbluttherapie sind:

  • allergische Erkrankungen
  • Abwehrschwäche
  • Antriebslosigkeit
  • Erschöpfung
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • depressive Verstimmungen
  • Chronische Schmerzen
  • Autoimmunkrankheiten
  • chronische Magengeschwüre
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Wundbehandlungen
  • Hauternkrankungen
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Krebsachsorge zur Anregung des Immunsystems.

 

Als Kontraindikationen gelten:

  • schwere chronische Krankheiten, da für einen giftüberschwemmten und kaum noch reaktionsfähigen Organismus die Belastung zu groß wäre.
  • Tiere mit Blutungsneigung oder mit gerinnungshemmender Therapie
  • schwere Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Leber- und Nierenkrankheiten
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Einnahme von Immunsuppressiva (Medikamente, die die natürlichen Abwehrreaktionen unterdrücken).
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