Neben ausreichendem Auslauf kann man dem Hund auch Beschäftigungen bieten, die die Lernfähigkeit, den Bewegungsdrang sowie die übrigen Anlagen des Hundes berücksichtigen. Nicht ausreichend beschäftigte Hunde können auffällig werden und führen zu Beanstandungen in der Öffentlichkeit.
Es gibt verschieden Sportarten, die mit dem Hund ausgeführt werden können, meist auf Vereinsebene. Wir, selbst aktive Hundesportler, bilden Sporthunde für die Begleithundeprüfung und ansonsten ausschließlich für den Vielseitigkeitssport auch Gebrauchshundesport genannt (früher Schutzhundesport), aus.
Die Begleithundeprüfung ist die Basis für ALLE Sportarten, die in Vereinen ausgeübt werden.
Es ist nicht jeder, der einen Gebrauchshund hat, in der Lage, seinen Hund selbst auszubilden und/oder bei Prüfungen vorzuführen. Die Sportausbildung ist z.B. sehr zeitintensiv und passt deshalb nicht in jedermanns Terminkalender. Oft ist auch kein passender Hundeplatz in der Nähe und Sie brauchen Unterstützung bzw. gezielte Unterweisung, und und und!
Die Erziehung des Hundes auf Alltagstauglichkeit steht hier im Vordergrund. Neben der Verkehrssicherheit wird auch die Sozialverträglichkeit und Unbefangenheit des Hundes in verschiedenen Alltagssituationen zunächst im eingefriedeten Grundstück, danach im öffentlichen Straßenverkehr überprüft. Der Halter muss beweisen, dass er über Grundwissen der Hundehaltung verfügt und in einem Sachkundetest diverse Fragen beantworten. Die Begleithundeprüfung ist die Grundlage für alle weiteren Sportarten. Für weitere Prüfungen muss diese nachgewiesen sein.
Im Einzelnen läuft die BH wie folgt ab:
Die Begleithundeprüfung kann ausschließlich auf dem Hundeplatz eines dem VDH angeschlossenen Vereins abgelegt werden. Der Hundeführer MUSS ebenfalls Mitglied in einem dem VDH angeschlossenen Verein sein. Die Prüfung darf ausschließlich ein Richter eines dem VDH angeschlossenen Verband abnehmen! Alle übrigen Angebote für die Begleithundeprüfung von diversen Hundeschulen sind irreführend, denn sie werden nicht anerkannt, weil sie KEINE Begleithundeprüfung sind.
Anmelden beim Richter
Ablage
Grundstellung
Leinenführigkeit
Sitz-Übung
Platz mit Herankommen
Laufen durch die Gruppe
Freifolge
Verkehrsteil
Als älteste aller Hundesportarten, die ursprünglich einheitliche Eigenschaften beim Deutschen Schäferhund fördern und ein damit gesetztes Zuchtziel verfolgen sollte, hat sich der Vielseitigkeitssport bei den meisten Gebrauchshunderassen durchgesetzt. Es ist die Sportart, die den Hunden am meisten abverlangt, auch deshalb, weil sie den Trieben und Veranlagungen der Hunde in ihrer Ursprünglichkeit sehr nahe kommt.
Der Vielseitigkeitssport ist harmloser als sein Ruf, denn die Hunde werden nicht, wie häufig behauptet scharf gemacht. Im Gegenteil, eine große Portion Gehorsam und Disziplin bestimmen den Ablauf dieser Sportart, die in drei Elemente / Abteilungen (lt. IPO/internationaler Prüfungsordnung) eingeteilt ist:
Von Geburt an benutzt der Hund seine Nase, also ist es der natürlichste Trieb des Hundes und dies bleibt auch normaler Weise so. Das bedeutet, man kann somit auch jeden Hund für die Fährtenarbeit verwenden. Aber wie überall, gibt es auch hier Hunde, die dafür mehr oder weniger Talent besitzen. doch suchen kann jeder.
Bei der Fährtenarbeit im Vielseitigkeitssport gilt es, je nach Prüfungsstufe I – III 400 bis 800 Schritt lange Fährten zu verfolgen und bis zu drei Gegenstände erkennen und anzuzeigen/zu verweisen. Die Formen der einzelnen Verläufe unterscheiden sich ebenfalls.
Verlauf IGP I + II
Verlauf IGP III
Die zweite Abteilung ist die Unterordnung. In Übungen wie der Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz-, Platz- und Steh aus der Bewegung sowie Apportierübungen soll der Hund zeigen, dass er freudig, exakt, schnell und aufmerksam die Hörzeichen des Hundeführers ausführt.
Der moderne Schutzhundesport möchte die Souveränität, Nervenstärke und das Selbstbewusstsein des Hundes fördern – unkontrollierbare Nervenbündel, Raufer oder Beißer sind hier ganz eindeutig Fehl am Platz. Gut ausgebildete Sporthunde sind äußerst ausgeglichen und reagieren in jeder Situation gelassen – sie haben gelernt, in extremen Reizsituationen cool zu bleiben. Im Schutzhundesport lernt der Vierbeiner, seine Triebe hervorragend zu beherrschen. Eine derartige Ausbildung dauert lange und funktioniert nur, wenn Hund und Mensch einander wirklich vertrauen und wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können.
Mit der dritten Abteilung, dem Schutzdienst, komplettiert sich die Vielseitigkeitsprüfung. Bei der Schutzdienst- oder Sporthundausbildung wird lediglich der Beutetrieb des Hundes gereizt und seine bereits erlernte Unterordnung (Gehorsam) in Grenzfällen) Trieb- und unter Stresssituationen) überprüft.
Mit dem Aufspüren des Scheintäters (Helfer) beginnt alles. Danach folgen Situationen wie Verhindern von Fluchtversuchen, Bewachen, Verhindern eines Überfalls usw. Ganz entscheidend für diese Arbeit mit dem Hund ist die Disziplin des Hundeführers und das Verhalten des Hundes, wie z.B. Ausgeglichenheit, Nervenstärke, Selbstbewusstsein, Belastbarkeit und gute Kommunikation mit dem Hundeführer.
Bei der Ausbildung von Hunden für den Sport liegt im Gegensatz zu Hunden für den zivilen Personen- und Objektschutz (Polizei, Wachdienste usw.)
keine Ausbildung auf Zivilschärfe vor.