Betroffen sind davon nicht nur die Tiere bestimmter Größen und Rassen, Bedarf besteht bei allen Hunden. Sie dient neben einem besseren Zusammenleben mit dem Menschen auch einem angenehmen Sozialverhalten gegenüber den Artgenossen, Berührungsängste z.B. werden abgebaut, das Tier wird kontrollierbarer und ausgeglichener.
Anders, wie noch vor ca. hundert Jahren, als der Hund fast ausschließlich als Nutztier (Wach- und Schutzhund, Jagdhund, Hütehund) gehalten wurde, ist er heute als Hausgenosse, Freund und Wegbegleiter nicht mehr wegzudenken.
Wie die Lebensbedingungen der Vierbeiner, so hat sich auch die persönliche und öffentliche Anforderung an sie verändert. Das liegt nicht nur an der modernen Einstellung, einen Hund als Familienmitglied zu halten, diverse Vorfälle und Ereignisse geben Anlass, alle Hundehalter aufzurufen, ihrem Hund eine gewissenhafte Erziehung angedeihen zu lassen.
Nicht umsonst wurden in den letzten Jahren strenge Gesetze und Verordnungen erlassen, leider werden diese fast ausschließlich bei bestimmten Hunderassen angewendet, die gewissen Kategorien zugeordnet wurden.
Viele Menschen holen sich einen Hund ins Haus, ohne überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, welche Bedürfnisse das Tier hat, oder wie sie artgerecht mit ihrem neuen Hausgenossen umgehen müssen. Besonders die kleineren Rassen, z.B. verschiedene Terrier-Arten, Dackel oder Pudel sowie fast alle Mischlinge werden meist unterschätzt, die wenigsten von diesen Rassen erhalten eine fundierte Erziehung, weil es nicht als notwendig betrachtet wird, "der ist doch klein und tut nichts, ….."!
Stellen Sie sich einmal vor, unsere Kinder gingen nicht mehr zur Schule und es ist den Eltern selbst überlassen, ihrem Kind das Lesen und Schreiben sowie alle anderen Wissengebiete beizubringen. Eine Rückentwicklung zum Mittelalter wäre nicht mehr aufzuhalten! Glücklicherweise gibt es in unserem Land Gesetzte und ausgebildete Lehrer, den wir dies überlassen.
An dieser Stelle sei auch der Tierschutz erwähnt, denn mangelhafte Hundeerziehung ist mit dafür verantwortlich, dass die deutschen Tierheime aus allen Nähten platzen und Problemhunde mit so genannten Verhaltensstörungen nicht mehr vermittelt werden können. Die ehemaligen Besitzer dieser Tiere haben ihre Hunde gedankenlos aufwachsen lassen und sie später abgeschoben, als der niedliche Welpe von damals erwachsen wurde und PLÖTZLICH machte, was er wollte.
Das der Hund überhaupt nichts für sein Verhalten kann, wird immer übersehen, er hat sich nur so entwickelt, wie sein Mensch es zugelassen hat, weil dieser eine professionelle Erziehung abgelehnt hat, oder es nicht für notwendig hielt. Vielleicht war es ihm auch zu anstrengend oder oder oder.
Bestraft wird der Hund, obwohl eigentlich der Mensch für sein falsches und egoistisches Verhalten bestraft werden müsste.
Fangen Sie jetzt mit dem DENKEN an und HANDELN Sie sofort!
Heute werden diverse Ausbildungsarten angeboten, Hundeschulen- und Trainer schießen wie Pilze aus dem Boden, von Büchern zur Hundeausbildung wird man regelrecht erschlagen.
Welche Art der Erziehungsgrundlage gewählt wird, hängt in erster Linie von dem ab, was Mann und/oder Frau mit dem Hund machen möchte.
Eine Grunderziehung benötigen alle Hunde. Diese MUSS korrekt und vor allem konsequent durchgeführt werden, um dem Hund eine Grundlage fürs Leben in unserer Gesellschaft zu schaffen. Hat er dies nicht, werden Hund und Besitzer/Halter früher oder später zum Außenseiter.
Wir möchten Ihnen an dieser Stelle die verschiedenen Ausbildungseinrichtungen für Hunde vorstellen:
1. Hundeschule
Die meisten so genannten Hundeschulen bieten fast ausschließlich Gruppenunterricht an, zu dem sich zwischen 5 und 10 Teams (Hund + Hundeführer), oft auch noch mehr, auf einem Übungsplatz einfinden, um dort unter Aufsicht gemeinsam die Hunde zu "erziehen". Als Highlight dürfen die Hunde frei herumlaufen und miteinander "spielen und toben".
Die Übungsteile mit Anweisungen der jeweiligen "Hundetrainer" gelten für ALLE TEILNEHMER, ohne Beachtung der einzelnen Teams mit ihren individuellen Bedürfnissen. Auf diese kann in einer Hundeschule meist auch gar nicht eingegangen werden, dafür befinden sich zu viele andere Teams auf der Wiese, die ebenfalls beachtet werden wollen.
Die einzelnen Hundeführer konzentrieren sich nicht im erforderlichen Maß auf ihre eigenen Hunde, vielmehr lassen sie sich von dem ablenken, was um sie herum geschieht. Die Hunde übrigens auch!
Lediglich das Sozialverhalten der Hunde untereinander wird gefördert, aber auch nur solange sich kein "Raufer" in der Gruppe befindet.
Mit Hundeerziehung hat dies alles weniger zu tun! Es droht außerhalb des Übungsgeländes sogar ein ziemlich gefährlicher Nebeneffekt, wenn Hundebesitzer "bedenkenlos" ihre Hunde frei herumlaufen und mit fremden Hunden "spielen" lassen, weil ihrer ja "nix tu" und "noch nie getan hat".
Um das Thema Hundeschule aus unserer Sicht noch einmal kurz zusammenzufassen:
2. Hundevereine
Es kommt darauf an, welche Art Verein Sie gewählt haben, denn so unterscheiden sich auch die Ausbildungsmethoden.
Treten Sie einem Gebrauchshundeverein bei, wird die Grundausbildung meist recht streng gestaltet, weil im Anhang daran ein sportlicher Weg eingeschlagen wird, der ein hohes Maß an Disziplin und Gehorsam erfordert. Sollten sich in Ihrem persönlichen Umfeld Probleme einstellen, finden Sie im Verein meist Hilfestellung, wenn Sie erfahrene Sportkollegen um Unterstützung bitten.
Möchten Sie lieber Tunierhundesport oder Agility mit Ihrem Hund betreiben, bieten verschiedene Vereine diese Sportarten ausschließlich oder alternativ zum Gebrauchshundesport an.
Für fast alle Hundesportarten wird eine Begleithundprüfung vorausgesetzt, wobei das Grundgehorsam des Hundes sowie seine Sozialverträglichkeit und Verkehrstauglichkeit von einem Richter überprüft wird. Vom Hundeführer wird zusätzlich eine Sachkundeprüfung gefordert, wenn er zum ersten Mal eine Begleithundeprüfung ablegt.
Die Begleithundeprüfung wird oft von Ordnungsämtern als Wesenstest anerkannt, wenn Ihr Hund "auffällig" geworden ist.
Ein weiterer Vorteil ist die Freizeitmöglichkeit in einem Hundesportverein, wenn Sie mit Ihrem Hund mehr als nur Spaziergänge und Bällchen werfen unternehmen möchten.
3. Professionelle Hundeausbildung
Hier gibt es verschiedene Wege und Methoden die vom jeweiligen Trainer und seiner Arbeitsmethode abhängen und auf Sie und Ihren Hund abgestimmt werden.
Beim Training mit einem professionellen Hundeausbilder wird sehr schnell deutlich, worin der Unterschied zur "normalen Hundeschule" besteht, denn Ergebnisse und Fortschritte werden zügig sichtbar, besonders dann, wenn der Ausbilder individuell auf Sie und Ihren Hund eingeht und nicht nach der "0, 8, 15 - Methode" arbeitet. Beim Einzeltraining arbeiten Sie und Ihr Hund mit einem Hundeausbilder nämlich zunächst alleine. Die Arbeit in Gruppen dient lediglich der sozialen Förderung und ist nicht geeignet, ein Team Mensch-Hund zu formen. Professionelle Hundeausbilder sind nachweislich von seriösen Einrichtungen (u.a. VDH und dem VDH unterstellte Einrichtungen) geprüfte- und lizensierte Ausbilder!
4. VDH-Hundeführerschein
Der VDH-Hundeführerschein ist eine Prüfung, die auf den sozialverträglichen Hund und das problemlose Auftreten des Gespanns von Hund und Halter im Alltag abzielt. Es wird die Sachkunde eines Hundehalters mit einem bestimmten Hund überprüft und das konkrete Gespann »Hundehalter und Hund« am Prüfungstag bewertet. Zukünftige Fehlentwicklungen können nicht völlig ausgeschlossen werden. Deshalb wird im Rahmen des Vorbereitungskurses dem Hundehalter vermittelt, dass er das Gehorsamsniveau seines Hundes auch nach bestandener Prüfung zum VDH-Hundeführerschein halten bzw. verbessern soll und insbesondere bei Verhaltensauffälligkeiten in Richtung Aggressivität umgehend fachmännischer Rat einzuholen ist. Mit dem einheitlichen Zertifikat »VDH-Hundeführerschein« wird bestätigt, dass ein bestimmter Hundehalter sachkundig ist und der von ihm geführte bestimmte Hund ausgebildet und sozialverträglich ist. Es ist daher sinnvoll, dass ein Hundehalter mit einem neuen Hund erneut die Prüfung zum VDH-Hundeführerschein ablegt und gegebenenfalls mehrere Familienmitglieder mit ein und demselben Hund die Prüfung zum VDH-Hundeführerschein ablegen.
Die Bestimmungen zum VDH-Hundeführerschein sind an die VDH-Begleithund-Prüfung angelehnt, betonen aber noch mehr den Aspekt der Sozialverträglichkeit des Hundes in Alltagssituationen, während an die exakte Ausführung der Unterordnungsübungen nicht ganz so hohe Anforderungen gestellt werden. Wichtiger Bestandteil des VDH-Hundeführerscheins ist auch die Vermittlung von Sachkunde für den Hundehalter, die geschult und überprüft wird.
Vorbereitungskurse und Prüfungen zum VDH-Hundeführerschein werden nach einheitlichen Kriterien und mit einheitlichen Gebühren unter Mitwirkung von vom VDH ausgebildeten, geprüften und anerkannten (lizensierten) „Ausbildern“ und „Prüfern“ durchgeführt.
Die Ausbildung und Prüfung im Rahmen des VDH-Hundeführerscheins basieren auf folgenden Säulen:
Im Rahmen von Vorbereitungskursen wird den Teilnehmern umfangreiches Wissen über Hunde und Hundehaltung vermittelt. Hierzu werden zu Beginn des Vorbereitungskurses Unterlagen (Leitfaden, Videos etc.) ausgegeben, die im Selbststudium zu erarbeiten sind. Darüber hinaus wird der Lehrgangsstoff in mehreren Unterrichtsstunden vermittelt und vertieft. Ferner stehen die Ausbilder während des gesamten Kurses für Fragen und Probleme der Teilnehmer zur Verfügung. Die Teilnehmer müssen im Rahmen des Vorbereitungskurses kein umfangreiches Fachwissen erlangen, die Vermittlung von theoretischen Grundkenntnissen, die für die Haltung, den Umgang und die Ausbildung von Hunden notwendig sind, steht im Vordergrund. Das so erlangte Wissen wird am Ende des Vorbereitungskurses im Rahmen einer schriftlichen Sachkundeprüfung durch neutrale Prüfer abgefragt.
Die Vorbereitungskurse zum VDH-Hundeführerschein werden im Auftrag des VDH durchgeführt. Veranstalter der Kurse können sein:
Die Qualität eines Hundeführerscheins ist nicht allein von guten und fachlich durchdachten Bestimmungen mit sinnvollen Übungen abhängig, sondern wesentlich von einer guten Infrastruktur mit qualifizierten Ausbildern und Prüfern. Deshalb können im Rahmen des VDH-Hundeführerscheins nur qualifizierte und vom VDH lizensierte Ausbilder und Prüfer tätig werden.
„Ausbilder“ sind fachlich qualifizierte und geprüfte Hundeausbilder, die als Kursleiter der Vorbereitungskurse für die Prüfung „VDH-Hundeführerschein“ verantwortlich sind. Nur vom VDH lizensierte Ausbilder sind berechtigt, diese Vorbereitungskurse durchzuführen.
Teilnahmeberechtigt ist jeder Eigentümer oder Betreuer eines Hundes mit ihrem Hund; eine Mitgliedschaft in einem VDH-Mitgliedsverein ist nicht erforderlich. Bei Kursbeginn ist das Vorliegen einer Haftpflicht-Versicherung nachzuweisen und ein gültiger Impfausweis (Tollwutimpfung) vorzulegen.
Die Grundvoraussetzungen für den Erfolg sind die Mitarbeit und Konsequenz des Hundebesitzers - also IHRE!